Das Geräusch weckte ihn um fünf vor zwölf.
Das dumpfe Kratzen von Fingernägeln auf Holz.
Jenes schreckliche Geräusch mit dem sich Totengräber
immer gegenseitig aufziehen. Das Kratzen von
den Fingernägeln der lebendig Begrabenen auf
den Deckeln der Särge.
Keiner von ihnen hatte es jemals gehört, doch
jeder hatte eine bestimmte Vorstellung davon
wie es sein würde, wenn sie es das erste mal hörten.
Michael Cunningham war nicht darauf gefasst gewesen
es zu hören. Vor allem nicht in seiner Wohnung.
Obwohl sie nahe am Friedhof lag, war es unmöglich
dieses verzweifelte Kratzen zu hören, selbst wenn der
Wind richtig ging.
So schlussfolgerte er, dass es sich um etwas anderes handeln
musste. Trotzdem entschied er sich dem nächtlichen
Ruhestörer auf den Grund zu gehen.
Vermutlich, so dachte er, nur eine dieser dämlichen Nachbarskatzen
die um diese Zeit nichts besseres zu tun hat als an irgendeiner
scheiß Tür zu scharren und damit unschuldige Totengräber
aus ihrem wohlverdientem Schlaf zu reißen.
Er machte die Lampe an und zog seine Pantoffel an,
es war furchtbar kalt ausserhalb des Bettes und er fror.
Cunningham nahm den Mantel vom Hacken und
suchte nach seiner Sturmlaterne...
[Fortsetzung folgt...]
Sonntag, 22. April 2007
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