[die Zeit wird knapp, Angst und Wut entstehen, es passiert etwas]
... Die folgenden Tage waren von einer regen
Geschäftigkeit erfüllt. Die Überlebenden hatten
einiges zu tun und dieses Zeit nutzte Bernhard um
sich ernsthaft über seine Zukunft Gedanken zu machen.
Er war sich darüber im Klaren, dass es mehr als
nur einen Aufstand geben würde, wenn heraus
käme, dass es nie einen Hubschrauber oder
Militärs gegeben hatte, so dumm war er nicht.
Also musste er sich etwas einfallen lassen, eine
Ausrede, oder eine Möglichkeit irgendwie aus dieser
dummen Sacher heraus zu kommen. Kurz
hatte er schon darüber nachgedacht, die anderen in
eine Art Falle zu locken, was natürlich völlig wahnsinnig
war. Nein, soweit war Bernhard noch nicht.
Aber er war schon soweit darüber nachzudenken, ob es
für ihn nicht das sinnvollste wäre, wenn er sich
einfach aus dem Staub zu machen. Es würde nicht auffallen,
wenn er in seinem Rucksack alles einpacken würde,
was er zum Überleben braucht. Das machten immerhin alle.
Er müsste die anderen nur zurücklassen.
Denn was blieb ihm anderes übrig?
Seine Überlebenschancen standen wesentlich
schlechter, wenn die anderen Überlebenden
herausbekamen, dass er sich belogen hatte
und so ihre ganzen Holzvorräte verbraucht hatte
nur um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen und
an der Spitze zu bleiben. Sie würden das nicht
verstehen.
Am nächsten Morgen ging es los. 14 Überlebende
in einer Welt, die eigentlich keine Zukunft zu haben
schien.
Aus dem Haus herauszukommen war schwieriger als
hineinzukommen. Da die Türen natürlich komplett
verbarikadiert waren, und auch wenn sie zu öffnen
gewesen wären, es keine gute Idee wäre einfach
so vors Haus zu gehen, mussten sie auf dem selben
Weg hinaus wie hinein.
Durch den Kanal. Obwohl sich Bernhard inzwischen
nicht mehr sicher war, ob der Kanal immer noch so
unverseucht sein würde, wie er es vor fast 3 Wochen
gewsen war. Aber auf dem Weg zum besten Ausgang,
lief alles nach Plan.
Schließlich hatten sie einen Kanaldeckel erreicht, der
Bernhards Meinung nach weit genug vom Haus entfernt war.
Langsam spähten sein Sohn und er hinaus.
Während Bernhard mit einem Gewehr nach draußen zielte
hob der gute Junge den Deckel hoch.
Keine Gefahr. Und so ging es nach draußen.
14 Überlebende. 7 Männer, 5 Frauen und 2 Kinder, beide
um die 5 Jahre alt. Bis auf die Mutter der beiden Kinder
waren alle irgendwie bewaffnet. Bernhard, sein Sohn
Benjamin und ein Mann namens Klaus hatten Jagdgewehre.
Thomas, ein Polizist eine Pistole und Jürgen immerhin
noch eine Schrotflinte. Die beiden anderen Männer
hatten jeweils eine Axt und ein Brecheisen in der Hand.
Die Frauen beschränkten sich ganz auf stumpfe oder
spitze Gegenstände, mit denen man sich gut verteidigen konnte.
Baseballschläger, Küchenmesser, eine Sichel und einen
selbstgebastelten Knüppel mit Nägeln.
Insgesamt, eine Truppe vor der jeder Angst haben müsste.
Sie wanderten den ganzen Tag in die Richtung, die ihnen
Bernhard anwies. Er selbst ging an der Spitze und überlegte
sich, wie er aus dieser Misere wieder rauskam. Langsam
begann er, die Männer und Frauen zu hassen, die
ihm ängstlich folgten und von ihm Schutz und Führung
verlangten. Er war selbst ängstlich und führungslos.
Gerade hier draußen.
Im Hause hatte alles noch ganz gut geklappt, aber hier
draußen, gab es keine schützenden Mauern. Sie konnten
jeden Moment angegriffen werden.
Noch weit vor Sonnenuntergang befahl er deshalb
sich in ein Haus zurückzuziehen. Während alle anderen
im unteren Stockwerk die Fenster und Türen bis auf
eine schlossen und verriegelten und zunagelten, holte
er noch mit Thomas Feuerholz. Dann wurde
es Zeit zu verschwinden. Im letzten Moment
schaffte er es noch zur Tür hinein.
Er verriegelte die Tür und ging nach oben.
Die Sonne ging unter, ... die Nacht kam...
(fortsetzung folgt...)
Freitag, 20. Juni 2008
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